Die Zeit vergeht so schnell, drei Wochen und fünf Tage sind vorbei, Wahnsinn!
Vor allem passieren jeden Tag neue Ereignisse, so wünscht man sich das Leben - niemals Langeweile :-). Die Welpen laufen jetzt schon bewußt auf ihr Ziel zu, spielen mit den Geschwistern und ärgern sie auch. Mama´s schöne Ohrbellen werden gerne gefangen und gezupft. Die Zähne sind angekommen und können an den Geschwisterbeinen ausprobiert werden. Die Geräuschkulisse hat sich schon gesteigert und wehe wenn nicht alles so klappt, dann aber wenigstens mit Knurren und Bellversuchen den Unmut kundtun. Das Schwanzwedeln funktioniert ebenfalls schon richtig gut.
Mit der Steigerung der Aktivitäten haben wir am Wochenende die Wurfbox geöffnet, so dass die Welpen die Möglichkeit hatten sich auf Erkundungstour zu begeben. Wir haben die Wurfbox mit einem kleinen Auslauf ergänzt und einen neuen Liegeplatz angeboten. Es war interessant zu beobachten, wie unterschiedlich die Reaktionen waren. Manch einer ist rausgelaufen als wenn es noch nie anders war. Andere kamen erst eine ganze Zeit danach auf die Idee, überhaupt die geschützte und bekannte Umgebung zu verlassen. Die Entscheidung es langsam angehen zu lassen mit dem Auslauf, war genau richtig, da alles sehr entspannt verlief. Nach geraumer Zeit suchten alle wieder ihre "Wohnung" auf und schliefen zufrieden ein.
Montag haben wir dann den großen Auslauf im Wohnzimmer aufgebaut. Es war sehr spannend, auch für Benny und Youri. Einige Möbel mussten dann doch umgestellt werden und das gewohnt Bild war etwas anders als sonst. Mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt. Dienstagnachmittag war dann die große Besichtigung. Anfänglich waren die Geh- und Erkundungsversuche zaghaft, wobei sich aber die Neugierde in den Vordergrund schob. Neues Spielzeug wurde untersucht, die Pipi-Box schon mal wahrgenommen und sämtliche neuen Liegeplätze inspiziert. Höhlenartige Plätze haben klar den Vorrang, es muss sehr kuschelig sein und vor allem geschützt.
Seit Samstag haben wir auch mit der ersten Zufütterung von Tartare begonnen. Ich habe jeden einzelnen aus der Hand gefüttert und war sehr erstaunt, wie prima das geklappt hat. Seit Dienstag haben wir die Abendmahlzeit in kleinen Schüsselchen angeboten, so dass die Welpen die Möglichkeit haben selbstständig zu fressen. Gerne wird auch darin gebadet oder ein Geschwisterchen reingestupst. Holly schlabbert alle anschließend mit Genuss wieder sauber. Momentan schlafen die Welpen aber weiterhin in ihrer Wurfbox, was sie noch besonders lieben. Ich kann mir vorstellen, dass das noch das wohlige Gefühl der Nähe bedeutet, vor allem wenn Holly dabei ist.
So langsam nähern wir uns der "Prägungsphase". Das ist die Zeit zwischen der 4. bis 7. Lebenswoche ("Prägung" = irreversibler Lernvorgang). Die in diesem Zeitraum gemachten Erfahrungen prägen den Welpen für sein ganzes Leben. Lange Zeit wurde die Bedeutung dieses Zeitraumes -den der Welpe ja beim Züchter verbringt- unterschätzt. Wolfswelpen verlassen zum Beispiel in dieser Phase den dunklen und geschützten Nestbau. Wobei man anmerken muß, dass unsere "Haushunde" etwas langsamer von der Entwicklung sind. Mit Zunahme der Sinneswahrnehmung steigert sich auch die Reaktionsfähigkeit auf Umweltreize, somit wird die neurologische Entwicklung des Welpen gefördert. Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten müssen in dieser wichtigen Phase durch Lern- und Erkundungsmöglichkeiten trainiert und gefördert werden. Das ist die Grundvoraussetzung für einen gut sozialisierten und wesenssicheren Welpen bzw. Hund.
Hier gilt: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
In diesem Sinne, viel Spaß mit den Bildern und wir freuen uns schon auf unsere Besucher :-)))).